Unser nächster Stop: Franz Josef. Eigentlich wollten Bitti und ich einen Heli Hike machen (mit dem Helicopter auf den Gletscher und dann dort mit Ausrüstung drei Stunden durch blaues Eis wandern), aber aufgrund des Wetters wurde dieser leider abgesagt. Deshalb haben wir uns spontan dazu entschieden nur einen Helicopterflug zu machen. Hier nochmal ein Dankeschön an den Kiwibusfahrer, denn wenn man mit Kiwi unterwegs ist, muss man sich um kaum was kümmern. Wir haben kurz dem Busfahrer unser Problem erklärt, dieser rief dann beim Helicopterzentrum an und buchte unseren Flug. In weniger als 2 Stunden saßen wir im Heli und es war unglaublich schön? wir haben so ein Glück gehabt, denn unser Flug war der letzte am Tag, weil plötzlich (typisch Neuseeland) das Wetter schlechter geworden ist und der Heli nicht durch Wolken fliegen darf. Die Aussicht war einfach unfassbar schön und es war ein einmaliges Erlebnis!
Karneval?!
Von Westport ging es weiter zum Lake Mahinapua. Schon die Fahrt dahin war unglaublich schön. Wir sind an der Küste entlang gefahren und haben sogar Robben gesehen. Auf dem Weg haben wir noch einen Stop bei den Pancake Rocks gemacht. Das sind Felsen, die so aussehen wie Pancakes.


Unser nächstes Hostel war eindeutig auf Party ausgerichtet. Schon auf der Fahrt zum Hostel wurde uns gesagt, dass wir uns am Abend verkleiden müssen. Das Motto: Kleide dich wie etwas, was mit deinem Anfangsbuchstaben anfängt. Naja, da die englischen Wörte mit L etwas begrenzt sind, hatte ich zu erst absolut keine Idee, als was ich mich verkleiden sollte. Wie schon öfters erwähnt ist die Fahrt mit dem Kiwi Bus meist leicht stressig und auch dieses Mal hatten wir 1 Stunde Zeit, um uns ein Kostüm zu kaufen und gleichzeitig Lebensmittel für die nächsten Tage. Kein Wunder das alle leicht hektisch und planlos in dem kleinen Kostümladen herumirrten. Nach langem suchen gab mir ein Mädchen die Idee, dass ich doch als Ladybug gehen kann, dann würden die Kostüme von mir und Bitti perfekt zusammen passen. Naja ignorieren wir, dass Bitti und ich zuerst überhaupt keinen Plan hatten was sie meinte, denn trotz unseres weitreichenden Wortschatzes war uns dieses Wort leider unbekannt. Ich kann mir denken, dass die meisten von euch auch keinen Plan haben, was dieses Wort bedeutet. Nagut, ich sags euch. Ein Ladybug ist ein Marienkäfer. Bitti ist als Biene gegangen. Und so kauften wir uns beide ein billiges Kinderkostüm wo drauf stand 3+. Egal für den einen Abend war es genug.
Da das Hostel 55 Dollar gekostet hat inklusive Abendessen und Frühstück (man musste diesem Preis bezahlen, weil weit und breit kein anderes Hostel war), haben wir uns am Abend erstmal richtig gegönnt. Das Hostel wurde von einer Familie geführt, die wirklich dort wohnt. Das war auch der Grund, warum ein kleiner 10 jährige Junge dort einen mega auf Chef meinte, die Einweisung mitmachte und zu einem Mitarbeiter meinte: „Hör auf zu reden, du musst arbeiten“ Der junge war so verrückt.

Nach dem Essen begann dann die Party. Wir haben uns alle verkleidet und bisschen was getrunken (wirklich nicht viel weil die Getränke zwar mega cool sind, aber viel zu überteuert- es ist uns allen ein Rätsel gewesen wie manche Leute voll waren).



Nach unserem Frühstück (es gab sogar Pencakes-passend zu den Pencake Rocks, und Bacon) ging die Fahrt dann weiter nach Franz Josef.
Beach ?
Am 26. Januar ging es dann mit der Fähre rüber auf die Südinsel. Die Fähre war viel größer als gedacht und es gab sogar ein Kino, was wir jedoch nicht genutzt haben, weil Bitti eingeschlafen ist. Nach ca. 3 Stunden sind wir auf der anderen Insel angekommen und nachdem es auf dem Schiff richtig kalt war, wurden wir mit angenehmen 30 Grad empfangen. Besser geht es doch nicht. Blöd war nur, dass wir noch 4 Stunden mit dem Bus fahren mussten. Als wir dann endlich an unserem Hostel in Abel Tasman angekommen waren, war die lange Fahrt direkt wieder vergessen, denn unser Hostel lag direkt am Strand.

Da wir in diesem Ort drei Nächte geblieben sind, haben wir am nächsten Tag erstmal „ausgeschlafen“ (bis halb zehn, aber das ist hier wirklich schon ausschalfen) und haben dann einen Strandtag gemacht. Das war richtig entspannend.

Am nächsten Tag sind wir zusammen mit Sarah mit einem öffentlichen Bus in den Abel Tasman Nationalpark gefahren. Dort haben wir eine Wanderung gemacht zu richtig schönen Stränden. Der Weg war total schön. Blöd war nur, dass es über 30 grad waren, wir nur einen halben Liter Wasser dabei hatten und 5 Stunden gewandert sind. Naja wir haben es überlebt und die Aussicht und die Strände haben sich aufjedenfall gelohnt. Wir sind sogar schwimmen gegangen, auch wenn das nur ungefähr 5 min waren, weil dann 2 fette Rochen auf uns zugerast kamen und wir alle schreiend aus dem Wasser gerannt sind.



Heute ging die Fahrt mit dem Kiwi Bus dann weiter nach Westport. Auch heute war das Wetter so schön und wir hatten wieder über 30 Grad. Auf dem Weg haben wir noch einen kurzen Stop an dem Nelson Lake gemacht. Dort haben wir ein kleines Picknick gemacht und waren Schwimmen.

Abends sind wir mit unseren Busfahrern noch an den Strand gefahren, haben ein Lagerfeuer gemacht (ja was ist eine Reise mit einer Gruppe ohne Lagerfeuer- wir wussten doch alle das es irgendwann kommt) und den Sonnenuntergang genossen. Das war richtig schön.




Westport + Ich bin eine ?
Und weiter ging es nach einem (Überraschung!) kurzen aber schönen Stopp am Lake Nelson weiter nach Westport. Bereits auf dem Weg dorthin hat unser Busfahrer alle eingeladen gegen 8 Uhr abends mit ihm an den Strand zu fahren und ein gemeinsames Lagerfeuer zu machen. Ach ich liebe es einfach wie freundlich hier alle Menschen sind.
Ich erinnere mich noch zu gut daran, wie ein Busfahrer bei uns Zuhause (im schönen Bergneustadt) meinte, wir sollen uns doch bitte alle mit dem Einsteigen beeilen damit er die kleinen Kinder nicht mitnehmen muss die im Sprint zum Bus gelaufen sind. Da hat wohl jemand seinen absoluten Traumberuf gefunden.
Westport ist meiner Meinung nach keiner der Orte die man in Neuseeland unbedingt ansteuern muss, auch wenn ich mich an nichts Schlechtes erinnern kann. Der Ort war klein , süß , teuer und man kann gut surfen. Mehr aber auch nicht. Das Lagerfeuer war jedoch sehr entspannend und ich habe meine Anziehsachen auch nur ein kleines bisschen eingeräuchert…
Und auf gehts nach Mahinapua… Ist genauso am A**** der Welt wie es sich anhört. Auf dem Weg dorthin fand übrigens eine sehr wichtige Konversation zwischen Laura und mir statt die ungefähr so ablief:
Laura: „Willst du ein bisschen Reis.“ Ich: „Nein gerade nicht. Ich habe keinen Hunger.“ (Ja, ich weiß das hört sich an wie eine Lüge bei mir aber es stimmte). Laura: „Ja , ich habe auch keinen Hunger aber ich kann so schlecht damit leben, wenn ich weiß da ist noch was im Rucksack.“
Da soll noch einmal jemand sagen ich bin die Verfressene…
Am Abend fand dann eine Verkleidungsparty statt. Schon das Motto (Verkleide dich wie etwas das mit dem ersten Buchstaben deines Namens anfängt) hat bei einigen Panik ausgelöst. Ich habe mich allerdings relativ schnell für eine Biene entschieden und fleißig mein 12$ Kostüm in der Kinderabteilung gekauft.
Habe mich in dem gestreiften Rock (Alter 3+) welcher nicht mal über eine Pobacke ging eher wie eine übergewichtige Hummel gefühlt aber zum Glück gab es noch einen anderen Rock.
Und so war der Abend echt lustig und wenigstens eine kleine Linderung des Schmerzes den ich empfunden habe wenn ich an Karneval Zuhause denke….
Ich bin müde vom „Nichtstun“
Sonne kann echt anstrengend sein. 3 Stunden am Strand sonnen und sich dann auch noch immer wieder eincremen…(Was ich natürlich seid meinem Sonnenbrand auf der Nase fleißig mache).. Echt anstrengend.
Okay, okay Ich weiß, das kann man nicht mit den oberbergischen Wetterverhältnissen vergleichen (Mein Beileid noch einmal an meine Familie bei der in den letzten Wochen die Heizung kaputt gegangen ist.) .
Aber hier vergesse ich tatsächlich dass überhaupt irgendwo Winter ist .
Ein kompletter Strandtag. Das war genau das , was wir gemacht haben und genau das , was ich auch gebraucht habe. Ich bin in der deutschen Kälte ja schon fast weiß geworden .. fast.
Es ist übrigens sehr lustig mit Asiaten zu reisen, weil die einen ganz bestimmten Feind haben: Sonne. Die einzige Möglichkeit vor diesem Feind zu flüchten sind Regenschirme bei 34 Grad in Kombination mit langen Hosen, Sweatshirt- Jacken und riesigen Cappis welche am besten den gesamten Kopf + Gesicht verdecken. Und falls ein Sonnenstrahl dich doch noch erreicht: Renn.
Neben dem wunderschönen Strand bei unserem Hostel, ging es für uns auf zu Wanderung 137/10262829 (Und das sogar mit dem öffentlichen Bus. Oh ja die Sparfüchse sind wieder unterwegs).
Abermals muss ich sagen, dass Neuseeland einfach eine wunderschöne Landschaft hat (siehe Fotos die ich nicht poste) und dass man seine Beine und Füße foltert um diese Landschaft zu sehen.
Aber jede einzelne Wanderung lohnt sich!
