Todesangst aber glücklich

Ich weiß tatsächlich zum ersten Mal nicht wie ich anfangen soll zu schreiben. Vietnam kann man einfach kaum im Worte fassen.

Am Flughafen angekommen , haben wir erst einmal 1 Stunde auf unser Visum gewartet bevor wir dann von einer Freundin (Phoung) abgeholt und zu unserem Hotel gebracht wurden. Auch wenn wir jetzt einige Reiseerfahrung haben, bin ich doch sehr froh, dass Phoung da war, um uns zu helfen und zu übersetzen. Denn auch wenn all die Vietnamesen denken ich verstehe sie: Ich habe echt keinen Plan was die von mir wollen.

Brathähnchen. Genau so habe ich mich die letzten 24 Stunden gefühlt. Die Luftfeuchtigkeit hier ist ziemlich hoch und auch ohne Sonne schwitzt man wie Sau. An diesem Punkt verstehe ich echt nicht wie all die Vietnamesen es schaffen, in ihren langen Sachen rumzulaufen. Man tut echt alles um nicht braun zu werden (Da habe ich aufjedenfall kläglich versagt).

Obwohl keiner von uns viel im Flugzeug geschlafen hat, waren wir ziemlich wach (Aufregung?) und sind mit Phoung Essen gegangen. Dort stellte sich Laura die wohl größte Herausforderung der Reise: mit Stäbchen essen.

Da Laura ihre legendären Worte nie veröffentlichen würde,hier mein neues Lieblingszitat:

Kein Wunder ,dass Asiaten so dünn sind. Mit Stäbchen kann man ja auch nichts essen.

Diese Worte sprach sie aus, nachdem eine Verkäuferin ihre Nudeln mit einer Schere kleingeschnitten hatte (Sie konnte es nicht mehr mit ansehen). Zu Lauras Verteidigung: Heute hat es schon gut geklappt.

Trotzdem, was das Essen angeht hat Vietnam schon gepunktet. Auch unser heutiges Frühstück welches aus Klebreis mit Ei, Hühnchen und Schweinefleisch bestand, war sehr lecker (auch wenn es ungewohnt war) und auch sonst bin ich ein totaler Fan der vietnamesischen Küche.

Wieso also Todesangst? Ganz einfach: Der Straßenverkehr. Abgesehen von der Tatsache, dass jeder auf dem Motorrad sein halbes Haus transportiert (oder auch alle existierenden Familienmitglieder) , glaube ich auch nicht, dass es hier auch nur eine richtige Verkehrsregel gibt bzw keiner weiß davon.

Die einzige Regel ist: Nicht anhalten! Die Straße zu überqueren hat mich mehr Mut gekostet als mein mündliches Abitur und das will was heißen, denn ich hatte eine Gedichtsanalyse.

Wer denkt, dass in Deutschland fast jeder Idiot seinen Führerschein hat oder sich über einige falschparkende oder überholenden Autos beschwert, ist in Vietnam fehl am Platz. Die Hupe ist hier kein Warnsignal sondern wird von jedem sekündlich genutzt und bedeutet : Platz da Loser, jetzt komm ich!

All die Eindrücke sind schon ein ziemlicher Kulturschock. Alles ist laut und voll aber ich liebe es jetzt schon hier. Die Stadt ist wortwörtlich lebendig und nichts gleicht dem, was wir auf der Reise bereits gesehen haben.

Also dann. Das waren meine ersten Eindrücke. Ich schlafe dann jetzt mal auf meinem Brett (Habe mich nicht verschrieben. So ungefähr fühlt sich das Bett an).

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