Unsere erste Woche in Australien

Unsere erste Woche in Australien liegt jetzt schon hinter uns und ich werde nicht nur brauner (mein Gesicht auch mal rötlicher) sondern auch schreibfauler. Dementsprechend schreibe ich jetzt also 3 Blogeinträge auf einmal und verschwinde dann wieder für 1 Woche im Busch ohne mich zu melden. Sorry.

Abgesehen von der ein oder anderen Spinne haben wir übrigens auch andere bekannte Lebewesen gesehen wie Jonas, Max und Alex aus Bergneustadt. Verrückt wen man hier so alles trifft. Da fühlt man sich gar nicht so weit vom schönen Deutschland entfernt.

Obwohl wir uns nicht einmal am Strand entspannen konnten,weil der Wind zu stark war, haben wir unsere Zeit sinnvoll genutzt. Leider musste ich mir einen neuen Bikini kaufen. Er war einfach zu schön. Und auch der ein oder andere überteuerte Mc Flurry musste einfach gekauft werden. Wir wissen halt wie wir unser Geld richtig ausgeben…

Ganz die typischen Touristen waren wir auch auf dem Q1 Gebäude bzw auf dem Aussichtsdeck und haben ein kleines Fotoshooting gemacht. Ich glaube wir wurden von einer asiatischen Frau ausgelacht weil wir so lange für unsere Fotos gebraucht haben. Und das muss schon was heißen wenn man von Asiaten ausgelacht wird weil man zu viele Fotos macht.

Ein weiterer Stopp für uns war der Zoo in der Nähe von Brisbane. Ich kann für uns beide sprechen wenn ich sage ,dass wir niemals einem Krokodil in freier Wildbahn begegnen wollen. Schön war es jedoch , Kängerus zu füttern und einen Koala auf dem Arm halten zu dürfen (Der Koala hat gestunken aber das war mir egal. Ich versuche nur noch herauszufinden was das später für ein brauner Fleck auf meinem rosa Tshirt war…).

Bevor es für uns weiter nach Noosa ging haben wir noch einen gesamten Tag in Brisbane verbracht und ich bin der Ansicht, dass die Stadt einen Besuch wert ist , man jedoch nicht länger als 1 Wochenende da bleiben sollte. Man kann dort zwar gut im Park entspannen, doch es gibt keinen wirklichen Strand und ich muss sagen wir haben wirklich überlegt, was wir an dem einen Tag machen sollen. Trotzdem mehr Angebot als in Bergneustadt. Was auch eigentlich nicht schwer ist….

Immer noch am anderen Ende der Welt… ??


Nach unserer Nacht am Flughafen war ich ein bisschen tot. Wir haben keine Minute geschlafen und dementsprechend musste ich die Zeit anders überbrücken. Der Flughafen hatte um die Uhrzeit sehr viel Angebot: Ein überteuertes kleines Kiosk und ein kleines Café. Das wars auch.

So wie ich halt bin , habe ich mir also erstmal ein Stück überteuerte Lasage gekauft und dann haben Laura und ich Karten gespielt und das freie WLAN (Danke Danke Danke) am Flughafen genutzt. Die Zeit ging auch eigentlich schneller rum als gedacht…

Da Laura Flugangst hat (sie fliegt trotzdem 3 Mal im Jahr nach Malle) war ich wie immer eine tolle Begleitung und habe auch nur 3 1/2 Stunden von 4 Stunden Flug geschlafen….Dafür hatte sie Frühstück und ich nicht! Unfair…

Übrigens: Bich Huyen + wenig Schlaf + Hunger = nicht gut ; Tut mir leid Laura falls ich gestern bisschen gereizt war. Nach dem Abendessen war alles schöner.

In Brisbane angekommen, ist dann alles wie am Schnürchen gelaufen. Wir sind (zwar todmüde und genauso sahen wir auch aus – ein Mann an der Sicherheitskontrolle meinte zu mir ob ich müde bin. Witzbold) schnell durch alle Kontrollen durchgekommen und hatten auch sofort unsere Rucksäcke (er ist inzwischen mein Ein und Alles) .

Wir sind übrigens auch nicht so geografisch gebildet und haben erst 1 Tag vor unserem Flug realisiert , dass wir nicht in Brisbane sind sondern Gold Coast und dass das eine über 2 Stunden Fahrt vom Flughafen ist. Oops.

Aber kein Problem für uns zwei Profibackpacker. Wir sind ,dank Shuttle, gut an unserem Hostel angekommen und genießen es, dass wir uns nur zu zweit in einem Zimmer befinden. Bald gehts dann wieder in die Masse rein (alles egal Hauptsache nicht wieder 34 Betten wie in River Valley) und daher freue ich mich, dass ich momentan meine Unordnung im kompletten Zimmer ausleben kann.

Australien hat uns mit angenehmen 28 Grad begrüßt. Das war allerdings um 8 Uhr morgens. Im Laufe des Tages wurden es muckelige 35 Grad und ich bin froh darüber, dass wir hier das Wort „Schminke“ nicht kennen, denn mein Gesicht war auch so genug am laufen. (Jaja ich weiß ich bin schon braun) Aber wenn ich hier nicht knacke braun werde weiß ich auch nicht.

Wir haben übrigens trotz stinkenden Tierködern unterm Bett, Gemeinschaftsdecke und ziemlicher Hitze sehr schnell und auch gut geschlafen. Ich möchte nur gerne noch einmal anführen , dass Laura absolut dagegen war um 8 Uhr zu schlafen weil es doch viel zu früh ist. Also liegen wir beide im Bett, nutzen unsere neue Simkarte (45 GB für 20$) und ich drehe mich um kurz nach 8 um und wer liegt da tief und fest am schlafen, Handy noch in der Hand? Richtig. Kleinlaura.

Gold Coast ist wirklich ein wunderschöner Ort und wenn es nicht so windig und düster wie heute ist, kann man den gesamten Tag am Strand verbringen. Ich bekomme hier auch absolute Motivation Surfen zu lernen und man kann jetzt schon feststellen, was für eine entspannte Stimmung hier ist. Mein Herz schmerzt noch ein bisschen wenn ich zurück an Neuseeland denke, aber ich glaube Australien wird mir (auch mit Tieren ; ich bin mir übrigens sehr sicher, dass das gestern ein Leguan war) unglaublich gut gefallen.

Bye Bye Neuseeland ?

Eigentlich kommt es mir so vor als wären wir erst letzte Woche in den Flieger nach Auckland gestiegen aber die 4 Wochen Neuseeland sind jetzt offiziell rum…

3 letzte Tage hatten wir nun in Christchurch bevor es für uns weiter nach Australien geht. Diese 3 Tage haben wir eigentlich nur zum entspannen (Reisen ist echt anstrengend) und ausmisten (Ich werde meinen restlichen Käse den ich jetzt leider hier lassen muss sehr sehr vermissen… Warum ich ihn 3 Tage vor dem Flug gekauft habe weiß ich allerdings selber nicht..) genutzt.

Zudem dachte ich mir, da mein Platz im Rucksack begrenzt ist, sollte ich wohl besser bei H&M shoppen gehen und habe somit mein Rucksacklimit fürs erste erreicht.

Eigentlich wollten Laura und ich 3 Nächte im selben Hostel schlafen und dann nachts gegen 3 Uhr zum Flughafen fahren. Da wir jedoch Abenteurer sind (und Sparfüchse) haben wir uns auf 2 Nächte beschränkt und fahren heute Abend gegen 10 Uhr zum Flughafen und verbringen dort die Zeit bis unser Flug um Viertel nach 6 Uhr morgens startet. Toll oder ?Wer will nicht gerne am Flughafen übernachten. Blöd nur, dass wir ab 5 Uhr irgendwie auf unsere riesigen Backpackerrucksäcke aufpassen müssen (mein Rücken stirbt übrigens) .

Australien liegt also nun wirklich genau vor uns. Bin fast (ignorieren wir mal die Tiere) bereit. Allerdings muss ich sagen dass Neuseeland mir wirklich total gefallen hat. Wäre es nicht so weit weg würde ich hier gerne jedes Jahr hin fliegen… Und ich glaube so geht es jedem der einmal hier war. Zum Glück ist unsere Reise noch lange nicht zu Ende und obwohl wir dieses wunderschöne Land nun verlassen müssen, freue ich mich schon auf die australische Hitzewelle, Überflutungen und meinen ersten Kampf mit einem Känguru.

Falls es irgendjemanden interessiert, was mir an Neuseeland am besten gefallen hat:

  • Die Natur : Wanaka ist wunderschön (Roys Peak ist ein Muss!) ; Bay of Islands hat einfach traumhaftes Wasser und die schönsten Strände; Cape Reinga ist einfach idyllisch
  • Die Menschen: Alle grüßen dich und lächeln . Im Gegensatz zu Deutschland fühlt man sich hier wirklich gemocht und Kontakte zu knüpfen ist unfassbar einfach. Ich bin auch sehr dankbar für alle die wir kennen gelernt haben und es ist echt schade, dass man sich sehr wahrscheinlich nicht wieder sehen wird…
  • Die Vielfalt: Neuseeland hat landschaftlich eigentliches Alles. Und damit meine ich Alles.
  • Die ganzen Aktivitäten: die Glühwürmchenhöhle war einfach etwas komplett anderes; Hobbiton ( denke dazu muss man nicht viel sagen ); der Heliflug! ; Und eigentlich alles was wir getan haben
  • die Einstellung aller Reisenden: Jeder hier ist eigentlich gleich. Jeder versucht seinen Platz im Leben noch zu finden und möchte einfach so viel wie möglich erleben. Hier gibt es keinen Druck oder Stress sondern man genießt einfach nur das Leben.

Queenstown Part 2

Unser dritter Tag in Queenstown begann mit etwas Schönem. Nicht.

Unser Wecker klingelte um 5:30 Uhr. Auf nach Milford Sound. Ein netter Tagesausflug bei welchem du c.a 8 Stunden im Bus verbringst. Sowohl Busfahrer als auch Mitfahrer sahen um die Uhrzeit übrigens top aus.

Ich schaffe es irgendwie nicht still zu sitzen wenn ich im Bus schlafe. Mehrmals habe ich gehofft dass die Personen hinter mir auch schlafen, denn mein Kopf ist peinlicherweise 4 Mal aus Müdigkeit gegen die Fensterscheibe geknallt (einmal auch gegen Lauras Kopf auf der anderen Seite).

Milford hat (wie ziemlich alles in Neuseeland) eine unglaublich schöne Landschaft zu bieten aber wir waren alle ein bisschen enttäuscht weil der Trip so angepriesen wurde und im Endeffekt nicht viel schöner war als das , was du hier täglich (gratis) in Neuseeland zu sehen bekommst. Auf dem Weg nach Milford haben wir übrigens wieder einige nette Stops gemacht wo wir jeweils zwischen 5 und 15 Minuten Zeit hatten. YEYY.

Aber trotzdem muss man den Ort irgendwie gesehen haben. Ich denke auch bei Regen ist es dort um einiges schöner denn dann entstehen hunderte Wasserfälle..

Unser letzter Tag in Queenstown sollte mit der sogenannten Ben Lommond Wanderung beginnen. Wir wissen alle wie viel Lust ich darauf hatte. Im Endeffekt konnte ich sie aber wirklich nicht machen, denn ich habe mir bei Roys Peak eine Blase an der Ferse gelaufen die sich irgendwie zu einer richtigen Fleischwunde entwickelt hatte (Entschuldigt diese nette Beschreibung).

Dass hört sich vielleicht nach einer ziemlich miesen Ausrede aus. Kam mir auch wirklich nicht ungelegen muss ich sagen. Aber naja. Dann sollte es wohl so sein.

Trotzdem sind Laura und ich natürlich wandern gegangen. Wir haben uns nur dann nicht für die geplante 8 Stunden-Horror-Wanderung sondern für die 2 1/2 Stunden Wanderung auf den Queenstown hill entschieden. Das hat uns glaube ich auch gereicht. Nach 10 Minuten taten Lauras Waden weh (Meine sind ja schon tot) und meine Ferse hat eine kleine Party in meinem Laufschuh gefeiert (im negativem Sinne).

Oben angekommen haben wir (neben einem 1 stündigen Fotoshooting) dann die wunderschöne Aussicht genießen können. Lauras Worte fassen jedoch ganz Neuseeland ziemlich gut zusammen:

„Warum ist hier eigentlich alles Schöne auf einem Berg“ oder auch „Wieso geht es hier schon wieder berghoch?“

Queenstown Part 1

Ich glaube der Ort auf den ich mich während der gesamten Reise am meisten gefreut habe war Queenstown. Und ich wurde auch nicht enttäuscht.

Direkt am ersten Tag wollte ich das ausprobieren , wovon ich schon seid Wochen geschwärmt habe. Die sogenannte Canyon Swing. 109 Meter hoch, 60 Meter freier Fall, Bich Huyen ist absolut dabei.

Worüber ich mir nicht ganz sicher war , war die Frage wie ich springen sollte . Es gibt über 70 verschiedene Arten sich über den Rand zu stürzen und meine 3 Favoriten waren letztendlich zu rutschen, auf einem Stuhl zu sitzen oder zu springen. Hätte auch gerne einen Handstand gemacht oder einen Salto aber dazu bin ich leider nicht so ganz in der Lage.

Ich habe in Deutschland bereits einen Tandemsprung gemacht (Glück gehabt sonst hätte ich mich hier glaube ich von mehr Geld verabschiedet) und deshalb wollte ich hier etwas anderes ausprobieren. Was mir beim Sprung aus dem Flugzeug gefehlt hat war der Moment in dem man selber entscheidet ob man springt oder nicht. Und genau deshalb habe ich mich einfach für einen Sprung bei der Schaukel entschieden. Ich wollte wenigstens aus freiem Willen in den Tod stürzen (Laura und ich redeten vorher wirklich über mein Testament -natürlich nur aus Spaß).

Bisschen Angst hatte ich dann doch als ich am Rand stand. Aber der Sprung war letztendlich ein unfassbares Gefühl und die Schaukel an sich auch. Mit Abstand das Beste was ich bis jetzt gemacht habe und ich würde es jeder Zeit wieder machen (Gibt mir jemand Geld?) .

Der Abend wurde dann auch gebührend gefeiert weil wir mit ein paar Leuten aus unserem Bus +Busfahrer und Guide ein paar Bars abgeklappert haben. Ab der dritten Bar wurde es dann auch ganz lustig (Einige Leute hätte man aber auch schon nach der ersten Bar vergessen können. Wenn nicht sogar vor der ersten.)

In Queenstown trifft man eigentlich alle Leute irgendwie wieder. Während unseres Trips haben wir so viele Menschen kennengelernt aber sofort wieder verloren weil sich die Busse trennen. Doch hier kam irgendwie jeder wieder zusammen und das war echt lustig.

Für mich wurde der Abend perfekt als ich mir um 1 Uhr nachts einen Fergburger geholt habe… Einige wissen bestimmt nicht dass das der Burger ist. Er wurde schon einmal zum weltbesten Burger gekrönt und tagsüber stehen die Menschen dort locker über 40 Minuten an. Um 1 Uhr nachts ist das ein bisschen anders und dementsprechend war ich sehr schnell glücklich und satt (Der Bruger war übrigens lecker).

Unser zweiter Tag in Queenstown verlief ziemlich entspannt. Wir waren bei einem Cookiegeschäft und haben uns Cookie Dough geholt. Nie wieder Leute. NIE WIEDER. Es war sehr lecker aber wir haben uns alle zu viel Keksteig geholt und waren nach nur 1 Kugel satt… Der Teig war so sättigend dass mir danach schlecht war. Hört sich armselig an. War es auch.

Zudem sind wir auch mit einem Jetboat über den Fluss gefahren, was unseren Geldbeutel erneut erfreut hat. Leider war das Ganze relativ unnötig weil man während der Fahrt eigentlich nur damit beschäftigt war seine Augen aufzubekommen und irgendwie durch den Wind zu atmen aber immerhin wissen wir das jetzt…

Queenstown hat uns also bis jetzt ziemlich in Atmen gehalten und ist definitiv kein Ort an dem einem schnell langweilig wird!