Ich vermisse unser 8-Personen Zimmer…

Also zunächst tut es mir leid, dass ich keine Bilder hochlade aber irgendwie lädt nichts auf meinem Handy… Aber naja ihr bekommt ja auch bei Laura einiges mit und von mir werdet ihr leider immer mit Text bombardiert (Gebt es zu ihr liest ihn doch immer wieder gerne).

„Mit Abstand eines der besten Hostel auf der gesamten Tour und ein wirklich netter Ort um Leute kennenzulernen weil wir hier eh kein Netz haben.“ – Danke an den Busfahrer für diese Lüge.

Ich glaube da hat jemand vergessen zu erwähnen, dass wir in einem 34-Bett Zimmer schlafen, die Küche ungefähr so groß ist wie mein Fuß (gefühlt) und der Typ neben mir Bettwanzen hatte. Supi.

River Valley ist an sich tatsächlich ein schönes Örtchen gewesen. Ruhig, warm und weit entfernt von allem möglichen Stress. Aber das Hostel war wirklich furchtbar. Ich dachte 12-Personen Zimmer sind voll aber da hatte ich noch keine Ahnung.

34. 34 Betten waren in diesem einen Zimmer. Ich habe mich ja bereits von einem gewissen Maß an Privatspäre hier verabschiedet aber das war dann doch zu viel. Das Geld für dieses (Entschuldigung) s***** Hostel hätte man in so viel Essen investieren können… Aber naja. Es war ja zum Glück nur eine Nacht.

Sarah , Laura und ich wollten das Beste aus der Situation machen und spazieren gehen. Natürlich fing es an zu regnen. Anschließend wurde mein Durchhaltevermögen erneut auf die Probe gestellt, denn die meisten aus unserer ?-Bus Gruppe haben sich zum Mittag Spagetti Bolognese gekauft und ich saß mit meinem 3$ Keks daneben. Egal.

Sarah hat übrigens den Vogel abgeschoßen und ein perfektes Beispiel dafür geliefert, wie sehr man hier tatsächlich am Limit leben kann… Ihr persönlicher Backpacker Tiefpunkt fand tatsächlich in dem kleinen schönen River Valley statt, wo sie ein (fremdes) Erdnussbutterglas in der Küche sah. Sie hat sich dann schnell einen Löffel davon stibitzt. Blöd nur dass eine Made drin war. Gut, dass sie sich (trotz gesehener Made) noch einen Löffel nahm. Ihre Rechtfertigung: „Das sah so lecker aus !“

Aber keine Sorge so weit sind Laura und ich noch nicht.

Noch.


Tongariro Crossing

Wecker um 4:40 (Schlummern)

Wecker um 4:45 (Lauras erstes Auge geht auf + Schlummern)

Wecker um 4:50 (Lauras zweites Auge geht auf)

4:51 Uhr : Laura geht auf Klo

5:20 Uhr: Laura + Bitti und Sarah (Sarah hat genau 2 Stunden geschlafen und sieht auch genau so aus) fahren mit dem Bus los.

Auf zu unserer ersten (und sehr wahrscheinlich) letzten 19,4 km langen Wanderung – geil. Das berüchtigte Tongariro Crossing ruft.

Wir wussten nicht genau was uns erwartet aber unsere 4 Liter Wasser, 8 Sandwiches, 4 Snickers, 2 Äpfel, 4 Müsliriegel, 1 Banane und unsere 4 Jacken waren bereit (war nur bisschen schwer). Für diese Wanderung wurde also tief in die Tasche gegriffen…

Davon leben wir ungefähr 4 Tage (ohne die Sachen für die Wanderung)

Das Tongariro Alpine Crossing wird von mehreren als eine der besten Tracking-Touren beschrieben und aus diesem Grund wollte ich (trotz fehlendem Beintraining) nicht auf diese Erfahrung verzichten.

Zusammen mit Sarah und zwei anderen Deutschen (Hanna +Lukas ; Oh wir haben eine Laura, Sarah , Lukas , Hanna und Bich Huyen. Ich Frage mich welcher Name nicht deutsch ist…) haben wir uns also motiviert auf den Weg gemacht.

Da ist man doch direkt beruhigt

Die ersten 4 km waren easy. Es ging eigentlich nur geradeaus und wir waren schließlich noch voller Energie.

Ab dem 4 km wurde es kritisch. Dort fingen die sogenannten „devil staircases“ an vor denen uns unser Busfahrer schon gewarnt hatte (war genauso lustig wie es sich anhört). Wir waren der festen Überzeugung bei c.a 7 oder 8 km angekommen zu sein und dann sahen wir das Schild : 6 km. Top. Das letzte Mal, dass ich von einer sportlichen Aktivität so deprimiert war war, als ich nach dem 100m Sprint im Schulsport geweint hab.

Aber an Aufgeben war nicht zu denken! Jeder Schritt macht ja bekanntlich schlank (ich warte noch auf ein Ergebnis). Ich fasse die Wanderung also schnell zusammen:

  • Windig
  • Bester Freund = Treppen (hab immer noch Muskelkater im Hintern)
  • unser eigenes Tempo war gut (haben etwa 7 Stunden gebraucht)
  • hab es geschafft mich als einzige Person in unserer Gruppe hinzulegen (meine Leggins hat jetzt ein nettes Loch)
  • bin nur 4 Mal umgeknickt (hätte vielleicht doch meine Orthese mitnehmen sollen – kein Platz )
  • Ab einem bestimmten Zeitpunkt konnte man nicht sagen ob Hoch oder Runter schlimmer ist
  • Aussicht und generell die Landschaft waren traumhaft 

Fazit : Das Crossing sollte man auf jeden Fall machen wenn man in Neuseeland ist aber man sollte auch nicht die letzte unsportliche Kartoffel sein .

Maori und Hitze ?

Kennt nicht jeder das Gefühl, wenn man einen extrem starken Drang hat zu lachen, es aber in dem Moment nicht darf ?

Genauso ging es mir bei den Maori, einem traditionellen einheimischen Dorf hier in Neuseeland. Uns wurde mehrfach gesagt dass wir den gesamten Abend filmen dürfen aber unter keinen Umständen die Willkommenszeremonie störren.

Ja super. Wie soll man denn bitteschön emotionslos bleiben wenn 6 Männer, die nur mit einem Rock bekleidet sind, vor dir rumtanzen, mit einem Blatt vor sich hinwedeln, die ganze Zeit schreien und ihre Zunge rausstrecken? Bei allem Respekt. Das war nicht möglich. Aber wirklich interessant. Im Endeffekt hatte man nur leider mehr das Gefühl, dass es eine gut einstudierte Show war.

Das Essen hat aber alles wieder gut gemacht (ich vermisse übrigens Fleisch) ! Auf traditionelle Weise haben die Maori unser Essen in Erdöfen zubereitet und es war unfassbar lecker (hätte auch auf einem Stock gebraten werden können ,es war egal wir hatten alle Hunger) . So wie es sich für arme, hungrige Backpacker gehört, haben dann natürlich alle versucht so viel wie möglich für die nächsten Tage vor zu essen (habe mich übrigens überfressen).

Das Essen: Hatte übrigens am Morgen danach direkt wieder Hunger

Dann ging es für uns weiter nach Taupo. Sehr schöner Ort und einmal mehr beneide ich Neuseeland für seine natürlichen Gegebenheiten, denn hier konnten wir einfach in heiße Quellen hüpfen und entspannt den Tag ausklingen lassen. Leichte Nervosität war jedoch auch vorhanden, denn wir wussten alle was am nächsten Tag auf uns zukommen würde: Das sogenannte Tongariro Alpine Crossing. Hilfe.

Glühwürmchen + Hobbiton?

In Waitomo ging es dann in die bekannten Glühwürmchenhöhlen. Eine Sache die ich zu 100% in Neuseeland machen wollte. Ein kleines bisschen Überredungskunst hat es mich dann doch gekostet den anderen Teil unseres Zweiergespanns davon zu überzeugen (kein Ding reden kann ich gut) ,dass eine 5-stündige Klettertour in den Höhlen bestimmt Spaß macht (Hat es auch !)

Innerhalb der Höhle durfte man leider nicht fotografieren aber das war absolut kein Problem weil unsere Guides ihre super -wasserfeste Kamera mitgenommen haben. Es kann sich auch auch bestimmt jeder vorstellen wie schön die Bilder geworden sind. In der Höhle hatten wir eine Sturmhaube (total sexy) auf , plus Helm und Ganzkörperanzug. Zudem sieht man natürlich auch immer ganz besonders gut aus, wenn man durch irgendwelche Löcher kriecht und Wasser im Gesicht hat. Aber egal wenn jeder gleich s*** aussieht dann störrt es auch keinen (mein Lieblingspart am Backpackerleben).

Hobbiton : ✅ Lasst uns diesen Tag immer im Kopf behalten denn ich habe mich zum ersten mal in meinem Leben nicht klein gefühlt.

Es war schon verrückt zu wissen , dass man genau da steht wo die Filme tatsächlich gedreht wurden und ich hatte absolutes Verständnis als ein Junge (um die 19 Jahre) hinter uns im Bus angefangen hat zu weinen weil er so glücklich war in Hobbiton zu sein (bisschen grinsen musste ich schon) .

Es wird anstrengender aber auch schöner!

Über eine Woche sind wir jetzt schon mit dem ?- Bus unterwegs und es fühlt sich tatsächlich an als wären wir bereits seit Wochen hier. Kontakt zu knüpfen ist hier auch kein Problem da einfach jeder im Bus absolut entspannt ist und auch jeder Kontakt knüpfen möchte (Da ist die deutsche Offenheit Zuhause einbisschen anders) !

Wie ihr bestimmt bei Laura schon gelesen habt ,haben wir in unserem letzten Ort Delfine gesehen.

Ich kann gar nicht genau beschreiben welch ein Glücksgefühl wir alle auf dem Boot hatten ,denn Delfine waren eigentlich kein Teil unserer gebuchten Tour. Dementsprechend motiviert sind einfach alle ins Wasser gestürmt. Natürlich bin ich auch reingerannt und habe leider vergessen meine Shorts auszuziehen. Egal das war es mir wert .

Das war also der schöne Teil des Tages. Ein Mädchen lief die ganze Zeit am Strand entlang und hat „This is the best day ever. I love you all. I don’t even know you but I love you all!“ gerufen und nein, ich war es nicht (Hätte ich aber auch fast getan).

Der schlimme bzw. anstrengende Teil kam danach. Um unsere Fähre zurück zubekommen mussten wir auf die andere Seite der Insel laufen. Genießen konnten wir die schöne Landschaft also nicht so ganz weil wir innerhalb von 2 Stunden da sein mussten. Wir haben es aber natürlich pünktlich zur Fähre geschafft und haben auch nur 5 unterschiedliche Menschen nach dem Weg gefragt. Also unsere Orientierung wird besser!

Sieht schön aus , ist es auch

Weiter ging es also nach einem kurzen Zwischenstopp in Auckland zum Hot water beach.

Dort war es wirklich einfach nur traumhaft schön. Stressig im ?-Bus ist allerdings die Zeitplanung. Wir konnten am Strand nur etwa eine halbe / Dreiviertelstunde entspannen weil wir dann direkt weiter wandern mussten. Dementsprechend genervt war ich den schönen Strand wieder zu verlassen aber dann dachte ich daran dass in Deutschland momentan Minusgrade sind und ich dachte mir , es gibt vielleicht doch etwas schlimmeres als eine Dreiviertelstunde am Strand.

Und jetzt zu der wahrscheinlich seltsamsten Sache die ich in diesem Urlaub gemacht habe. Stellt euch einen Strand vor , abends gegen halb 10,und auf diesem Strand sind ganz viele erwachsene Menschen ,buddeln ein kleines Loch und setzen sich in das Loch. Standard.

Das besondere hierbei war das heiße Wasser unter dem Sand. Es hat sich also jeder Mensch an dem Strand daran gemacht, mit einer Schaufel (Wir hatten zu 8 eine Schaufel. Klingt genauso effektiv wie es auch war.) eine heiße Quelle zufinden. Es gibt dann auch noch die netten Menschen die ihre Quelle mit niemandem teilen bzw unfassbar viel Platz für sich einnehmen (Ich hoffe das schlecht Karma wird euch vernichten. Okay nein Spaß. Vielleicht doch nicht). Wir haben aufjedenfall sehr lange gebraucht um überhaupt warmes Wasser zu finden .

Das Loch ist ausbaufähig

Und jetzt stellt euch mal vor ihr habt eine Quelle gefunden und einen relativ großen,eigenen Pool gegraben und sehr viel Schweiß und Energie da rein gesteckt. Und dann kommt jemand an und sagt „Das Wasser ist viel zu heiß,wollen wir nicht ein Loch machen wo kaltes Meerwasser einfließen kann ?“

Genau. Ich hab diese s**** Loch eine halbe Stunde gegraben damit wir jetzt die Wand zerstören,alles einbricht und das Wasser kalt wird nachdem wir eine Stunde nach einer heißen Quelle gesucht haben. Für manche Menschen habe ich echt keine Worte. (Ich gebe zu, das Wasser war echt heiß aber trotzdem !)